Das Wasserhaus im Stadtpark ist ein Verkehrsknotenpunkt. Der Neustädter Plärrer, was Freizeitwege betrifft. Nicht weniger als sieben Routen starten hier oder führen am Wasserhaus vorbei: die städtischen Rundwanderwege N4, N5, N6 und N10, zwei Fernwanderstrecken und der Weiherwanderweg, eine längere, nicht mehr ganz taufrische Rundtour durch mehrere Gemeinden. Auch der Wasserlehrpfad der Neustadtwerke nimmt am Wasserhaus seinen Anfang.
Gleich neben dem blauen Gebäude sticht eine wahrlich imposante Tafel ins Auge, die schon aufgrund ihres Breitbandformats die Blicke auf sich zieht. Anschaulich sind die Gesteinsschichten des Neustädter Untergrunds dargestellt und - auf einem kleinen Kartenausschnitt - die Lage von elf Trinkwasserbrunnen zwischen Diebach und dem Gerhardshöfer Ortsteil Göttelhof. An einem sonnigen Herbstnachmittag herrscht reger Freizeitverkehr im Stadtpark. Drei Walkerinnen schreiten zügig vorbei. Deutlich gemächlicher unterwegs sind zwei Spaziergängerinnen und ein angeleinter Hund. Wenig später kommt ein Herr mit einem Kleinkind an der Hand aus dem Wald gebummelt. Auf dem angrenzenden Spielplatz erklingen die hellen Stimmen eifriger Kinder. „Mama, mir wollen weiter“, quengelt ein Junge und stößt bei der Mutter zunächst auf taube Ohren.
Einen Überblick über „die Wasserversorgung unserer Heimatstadt“ vermittelt die Tafel Nummer zwei, die an der Wasserhauswand hängt. „Insgesamt 15 Brunnen und Quellen werden benötigt, um den Wasserbedarf Neustadts zu decken“, erfährt der Betrachter. Von ganz Neustadt? Nein, nur die Stadt selbst, Kleinerlbach und Unterstrahlbach sind einbezogen. Oberstrahlbach, Stöckach und Diebach haben ihre eigene Wasserversorgung. Und den Rest, sprich 12 Ortsteile, bedient die Fernwasserversorgung Franken. Dabei sei Neustadt in der „glücklichen Lage“, weiß die Tafel weiter, das benötigte Trinkwasser aus dem Grundwasser schöpfen zu können.Das entsprechend aufbereitet werden muss, auch indem in den Hochbehältern weicheres Fernwasser zugemischt wird. Einer der unterirdischen Wasserlieferanten steht nur einen Steinwurf vom Wasserhaus entfernt und ist mit „Tiefbrunnen 1“ überschrieben. 38 Meter reicht er in die Tiefe. Wie es drinnen, also unterhalb der Erdoberfläche, aussieht, lässt sich dem großen Foto entnehmen, technische Angaben steuert eine Tabelle bei. Mitten hinein in die grüne Lunge Neustadts führt nun der Lehrpfad.
Entlang des Wegs bis hinter zum Waldbad warten weitere informative Tafeln, etwa zur Geschichte der städtischen Wasserversorgung und zum wichtigen Thema Wasserschutz. Der Wegverlauf ist nicht extra beschildert. Hilfreich ist daher eine Karte mit den Stationen, die es auf der Internetseite der Neustadtwerke gibt. Wagemutige können einfach mal loslaufen im Stadtparkdschungel, zunächst auf der N5 bis zum Waldbad.
Wem der rund zwei Kilometer lange Lehrpfad zu kurz ist, kann dann auf einen der Stadt-Wanderwege wechseln. Genügend Möglichkeiten finden sich ja, dort, am Wasserhaus-Wanderwege Plärrer.
Hier gehts zum virtuellen Rundgang: https://www.neustadtwerke.de/wasserlehrpfad2.html