Die Geschichte des Elektrizitätswerks begann 1898. Vorher versorgte bereits die Brauerei Schmeißer einige Bogenlampen der Straßenbeleuchtung mit Strom aus eigenen Anlagen. 1898 bewirbt sich die Fa. Reiniger, Gebbert und Schall aus Erlangen um das Recht auf eigene Kosten und Rechnung ein Elektrizitätswerk zu errichten und baute das Werk noch im gleichen Jahr auf.
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Die erste Stromerzeugungsanlage war ein 50kW Generator, angetrieben von einem sogenannten "Wolfschen-Verbund-Locomobile" mit Einspritzkondensation, mit dem Gleichstrom erzeugt wurde. Die Werke mussten sich nach der Inbetriebnahme jahrelang kräftig anstrengen, um sich durchzusetzen, gilt es doch Behörden und Einwohner von den Vorteilen der neuen Energie zu überzeugen. Wichtigste Stromanwendung blieb lange Zeit die Beleuchtung.
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Am 01.Mai 1906 erfolgte dann die Besitzübernahme der E-Werke durch die Stadt. 1907 errichtete man eine geregelte Wasserversorgung, dies war der Beginn der städtischen Wasserwerke. In nur zehn monatiger Bauzeit wurde eine Pumpstation im Stadtpark und ein Hochbehälter an der Nürnberger Straße gebaut. Mit dem Betrieb der Elektropumpen wurde das Wasserwerk gleichzeitig der beste Kunde für das Elektrizitätswerk. Überlegungen, die bei der Stromerzeugung anfallende Restwärme nicht ungenutzt zu lassen, führten zur Errichtung einer städtischen Warmbadeanstalt. |
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Von 1910 bis 1932 fuhr unter städtischer Regie ein Elektroomnibus von der Stadt zum Hauptbahnhof. Seit 1928 beziehen die Stadtwerke neben der Eigenerzeugung erstmals Fremdstrom von der Überlandwerkzentrale Ipsheim. 1937 sind alle Neustädter Haushalte mit Strom versorgt. Nach dem 2. Weltkrieg entschied man sich das Gleichstromnetz in ein Wechselstromnetz umzubauen, was zu diesem Zeitpunkt bereits unabdingbarer Stand der Technik war. Fremdstrom liefert seit 1950 das Fränkische Überlandwerk (FÜW). |
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1953 war die Umstellung auf Wechselstrom geschafft, die Eigenerzeugung wurde gedrosselt und später abgestellt. Zusammen mit einem neuen Hochbehälter für die Wasserversorgung und der Kläranlage wurde 1955 eine neue Umspannstation eingeweiht. Ende der 60iger Jahre beginnt man das Niederspannungs-Freileitungsnetz kontinuierlich durch erdverlegte Kabel zu ersetzen. Seit dem 30.November 1967 bezieht die Stadt Fernwasser von der Fernwasserversorgung Franken (FWF). Als Jahresabnahmemenge wurden 76.000 cbm vereinbart, was ca. 1/5 des damaligen Gesamtbedarfs entsprach. |
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Im Januar 1970 lieferte die Kohlenmühle erstmals Strom aus Wasserkraft ins öffentliche Netz, seit März 1974 auch die Wasenmühle. 1976 wird ein zweiter Hochbehälter am Eichelberg gebaut. Für eine 20- kV-Schaltanlage musste ein neues Gebäude gebaut werden. Man entschied sich für den Standort an den Herrenbergen. Ende 1986 wurde mit dem Bau begonnen. Das FÜW errichtete gleichzeitig eine Doppelleitung vom Umspannwerk Diespeck nach Neustadt.
Am 12. Mai passierte das, was man in einem anderen Zusammenhang wohl als Super-GAU bezeichnen würde:
Um 11.49 Uhr ging bei den Stadtwerken das Alarmsignal "Netzausfall" ein. Nach einigen Überprüfungen lokalisierte man den Fehlerort an der Kreuzung der Bundesstraße B8 und der Aisch. Der Stromausfall betraf das gesamte Stadtgebiet. Die beiden 20-kV-Einspeiseleitungen, die von den Freileitungen an den Aischwiesen über die Bleichanlage ins E-Werk führen, waren bei Grabungsarbeiten beschädigt worden. Kabelspezialisten aus Kitzingen und Gerolzhofen mit Messwagen und Spezialausrüstung mussten zur Fehlerbehebung gerufen werden. Gegen 22.45 Uhr konnte stufenweise das Stadtnetz wieder zugeschaltet werden.
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Seit 12.Oktober 1987 ist das neue Schalthaus in Betrieb. Neustadt a. d. Aisch wird vom FÜW über die neuen 20-kV-Freileitungen versorgt. Mit der Erschließung des Wassergewinnungsgebiets "Sachsen", im Gemeindebereich Diespeck beginnen die umfangreichsten Baumaßnahmen in der Geschichte der Stadtwerke:
Bau der Brunnen "Sachsen 2 bis 4", des Wasserhauses "Sachsen" mit Aufbereitungsanlage und Förderpumpen sowie der Verbindungsleitung von den Brunnen zum Wasserhaus und zum "Hochbehälter Gerichtswald".
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Erstmals speisen Ende der 80iger Jahre Photovoltaik-Anlagen Strom ins Städtische Netz ein. Die Einspeisevergütung wird vom Stadtrat mit 40 Pfennig pro kWh mehr als doppelt so hoch wie die gesetzliche Mindestvergütung angesetzt Mit einem jährlichen Betrag von DM 30.000.- fördern die Stadtwerke private Maßnahmen zur Einsparung von CO2-Emissionen. |
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Zum Beginn des 3. Jahrtausends firmieren die Stadtwerke zur Stadtwerke Neustadt a. d. Aisch GmbH. Im Jahr 2001 steigt der örtliche Gasversorger, die N-ERGIE Aktiengesellschaft, mit einer Minderheitsbeteiligung von 49% bei den Stadtwerken ein. Mit der Übernahme des Gasnetzes von der N-ERGIE Aktiengesellschaft zum 01.01.2001 erweitert die Stadtwerke GmbH somit auch ihr Produktangebot. |
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